H0m Modelle und Module


H0m - Meterspur

Eigentlich hatte meine H0 Modellbahn Karriere mit H0m Begonnen. Nach einem Urlaub in Graubünden in den frühen 1980er Jahren war es mir erst bewusst,
dass es auch Schmalspur Bahnen gibt. Durch die RhB war es dann das Meterspur Vorbild. Im Laufe der Zeit kamen dann weitere Themen dazu.
Insbesondere Anfang der Neunziger beschaffte ich eine Spreewaldlok von Zeuke/Bemo.
Dann reifte auch die Idee mit dem Vorbild im Harz. Im Übrigen gab und gibt es auch in Frankreich eine große Anzahl von
hochinteressanten Schmalspurbahnen mit 1 Meter Spurweite.



Durch meine Mitgliedschaft im FREMO ergab sich dann die Möglichkeit diverse Themen auf Modulen umzusetzen.
Die ersten waren ein paar Kurvenmodule, ein Anschluss eines Kalkwerkes und einer Ortsdurchfahrt. Alles Module die
zwischenzeitlich Vereinsintern weitergegeben wurden. Da es sich durch die Modultechnik ergibt an verschiedenen Themen gleichzeitig zu arbeiten, sind auch bei mir
unterschiedliche H0m Themen in Bearbeitung. Im Folgenden möchte ich hier ein paar meiner Projkte vorstellen.
Großes Thema ist die Nachbau eines Modules des Bahnhofs Mägdesprung im Selketal.
Modul Mägdesprung


Natürlich gehört zu einem Bahnhof auch ein passendes Empfangsgebäude. Dieses ist auch schon länger in der Erstellung da
ich hier tw. neue Techniken ausprobiere.
Empfangsgebäude Mägdesprung



Weiterhin gehören zu so einem Bahnhof auch Streckenmodule. Auch dabei orientiere ich mich an Situationen im Selketal.
Selketal Module

Die entsprechenden Seiten versuche ich als "Bautagebuch" aktuell zu halten. Also ruhig immer mal wieder reinschauen.


Modulbahnhof Mägdesprung

Bei einem Fremo Treffen im Jahr 2009 stellte sich heraus, dass in der H0m Gruppe ein Kreuzungsbahnhof fehlt.
Weiterhin wollte ich in meinem Hobbyraum auch etwas zum Probefahren haben.

Dieses Stück muss auch auf den Unterbau „Ivar“ von IKEA passen. Da mich Mägdesprung schon immer interessiert hat, fiel die Entscheidung diesen Bahnhof zu bauen.
Zu Beginn wurde erste mal geplant wie das auszusehen hat. Der Gleisplan aus dem Zeunert Buch wurde etwas angepasst um 90 Grad um die Kurve zu kommen. Dann musste
das auf den FREMO H03 Übergang angepasst werden. Das Modul besteht aus 5 Segmenten die zusammen geschraubt eine Transportkiste von 1200x500x400 mm ergeben.
Im Gegensatz zum Vorbild wird das Modell auch per Schlüsseltechnik aus dem Hause Outbus verschlossen. Der Zf Schlüssel ist der FREMO DR Schlüssel der auch bei
der DR Kleinbahn eingesetzt wird. Die Vorrichtung besteht aus einem Riegel der mit dem Zf Schlüssel bewegt wird und dann die entsprechenden Weichen- bzw.
Sperrenschlüssel frei geben. Über den Schlüssel der Gleissperre des Ladegleises wird dann der zugehörige Weichenschlüssel frei gegeben. Bei meinem Modul kommen
die EW-6d-100-1:7 Weichen zum Einsatz, davon hatte ich noch die Zeichnung von Modellwerk.
Als nächstes ein paar Bilder vom Rohbau.Die Modulkästen wurden beim Tischler in Auftrag gegeben. Als die Kisten fertig waren wurde diese gestrichen. Die Segmente
werden mit jeweils 4 Schrauben verbunden. Dabei werden M6 Einschlagmuttern mit 6mm aufgebohrt und mit M6 Schrauben verschraubt. Das sind dann gleich Passbuchsen
um den späteren Auf- und Abbau zu beschleunigen.

Die Gleise sind selber gebaut. Beschrieben wurde die grundsätzliche Technik unter Bullenort und hier ein paar Fotos wie das in H0m aussieht:

Unter dem Modul erfolgte die Verdrahtung. An den Modulübergängen mit Büschelstecker/-buchsen und zwischen den Segmenten mit Thamyia Steckern (Akku Verbinder aus den RC Modellbau).
Dann wird je Pol eine 2,5mm² Leitung durchgezogen von denen die Gleise elektrisch versorgt werden. Das Ganze wird auch so in den Fremo Modulbauhandbüchern beschrieben.
Nach dem Gleisbau wurde die Landschaft grob vorgeformt. Dazu sind PS Dämmstoffplatten aufgeklebt und entsprechend passen geschnitzt worden.
Das Ganze wurde das mit Spachtelmasse geglättet und gestrichen. Dann erfolgte das Schottern der Gleise. Mit feinem Sand ist der Schüttbahnsteig erstellt worden, ebenfalls
mit einem Unterbau aus Styrodur. Am Bahnhofskopf Richtung Gernrode quert die Fernstraße die Gleise. Diese wurde aus Kappa-Platten angeformt und als Kopfsteinpflaster-Strasse
ausgeführt. In die Oberfläche der Kappaplatten erfolgte dann durch prägen der Pflasterstrasse die Gestaltung. Anschließend wurde die Strasse entsprechend eingefärbt. In diesem
Zustand ging der Bahnhof dann auf die ersten Treffen und bleibt erst mal so bis die Gebäude fertig sind.

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Empfangsgebäude Mägdesprung

Markant für den Bahnhof Mägdesprung ist natürlich das Empfangsgebäude. Dieses soll für das Modul als Modell entstehen.

In der Lok Rundschau April 1991 gab es die Bauzeichnung. Diese und diverse eigene Fotos dienten zur Erstellung einer 2D Zeichnung.Das eigentliche Gebäude entsteht unten aus
Kappa Platten, oben im Fachwerk und der Schuppen aus Flugzeugsperrholz mit einer Ausfachung aus PS Prägeplatten.

Methode Kappa Platten: Fotos des Naturstein-Mauerwerks wurden in Strichgrafik umgewandelt, auf Links ausgedruckt und mit Aceton auf die Schaumschicht der Platten übertragen.
Zukünftig würde ich die Methode mal mit Fototranfer Potsch versuchen.
Dann konnte das Mauerwerk und die Fensterausschnitte graviert werden. Anschließend erfolgte die Grundbemalung. Die Alterung erfolgt erst am Ende.

Weiter geht es mit dem Obergeschoss und dem Güterschuppen in Fachwerk Bauweise. Auch hier wurde die Zeichung erstellt und dann die Grundform der Wände und das Fachwerk aus
1mm Buchsperrholz gelasert. Beides zusammen geklebt und dunkelbraun gestrichen. Danach erfolgte das mühsame Ausfachen. Da die Ziegelstruktur aus geprägten Platten aus dem
Architekturbereich dargestellt wird,und diese nur 0,5mm stark ist muss eine Zwischenschicht eingefügt werden. Daher ist eine Zwischenlage aus 0,5mm PS notwendig.
Hier mal ein paar Bilder vom Schuppen.

Eine Eigenart gibt es noch am Schuppen. Offensichtlich wurde dieser irgendwann mal verlängert. Denn zuletzt war dieser länger als auf
der original Bauzeichung. Der hintere Teil ist aus Ziegeln mit einer anderen Größe erstellt. Auch das Fachwerk ist nicht ganz durchgängig sondern wirkt etwas angestückelt.

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Selketal Module

Zu einem Bahnhof gehört natürlich auch eine entsprechende Strecke.
Geplant hatte ich für mich ein paar Module in Anlehnung an das Selketal. Zum einen das bekannte Streckenstück bei Stahlhammer. Dort führt die Strecke unterhalb von einem
Doppelhaus an einer Stützmauer vorbei in Richtung Alexisbad. Direkt parallel an der Straße entlang um kurz vor Drahtzug hinter einer Felswand von der Straße abzubiegen.

Diesen Abschnitt wollte ich in Anlehnung an die Vorbildsituation nachbilden.
Die Enden der Module sollte aber mit FREMO H03 auf zwei Segmenten nachgebildet werden. Um die
Modulübergänge zu schaffen wurde im Model aber die Straße von unten in einer Kurve an die Strecke herangeführt. Und am anderen Modulende führt die Straße wieder von der
Strecke in einer Kurve aus dem Modul heraus.

Die Module sind 400mm breit und 2m lang in einem leichten Bogen im 25 Grad Winkel mit einem Radius von 2m geführt. Die Landschaft entstand aus Styrodurplatten die grob in
Form geschnitten und mit Spachtelmasse (Sand, Holzleim, Abtönfarbe) geformt wurde. Die Fläche und die Stückmauer vor dem Doppelhaus ist ebenfalls vorgesehen. Das Gebäude
wurde an Hand von Fotos nachgezeichnet und individuell als H0 Gebäude gelasert. Die Straße entstand aus Kappa Platten die geprägt wurden entsprechen der Beschreibung für
den Bahnhof Mägdesprung. Die nächsten Arbeitsschritte sind dann die Gestaltung der Stützmauer ebenfalls aus Kappa Platten.

Die weiteren Module die entstehen sind zwei "Verdreher" bei denen die Bergseite der H03 Profile, mit 500mm Breite, die Seite wechseln. Die Module sind 1m lang und bilden
einen Winkel von 10 Grad ab. Die Strecke ist dabei leicht geschwungen. Landschaftlich soll hier eine typische Wald- und Wiesengegend aus dem Harz nachgebildet werden.


Um die "Verdreher" auch flexibel einsetzten zu können sind noch zwei kurze Verdreher entstanden. Diese sind wieder 400mm breit, bilden einen Winkel von 22,5 Grad und einen
Radius der Strecke von 800mm.


Verdreher

Und tatsächlich ist mir zwischenzeitlich die Gestaltung der beiden Verdreher Module H03 gelungen.





Diamond-Drehgestelle

Das ist ein Spezialteil für Fred:
Bei Shapeways gibt es einen Sattelboden-Schüttgutwagen der Chemin de Fer de Carmarque Shapways
Leider wird dieser ohne Rahmen und Drehgestelle angeboten. Im Loco Revue Forum habe ich eine Orginalzeichnung der Wagen gefunden. Also habe ich den Rahmen in 3D konstruiert. Dazu später mal mehr. Fehlten noch die Drehgestelle.
Da die benötigen Diamond bestimmt schon mal jemand benötigt hat, habe ich im Netz nach frei verfügbaren FreeCAD Daten gesucht und gefunden -> Thingiverse. Diese waren allerdings für 1/22.5
Also habe ich die Daten für H0m angepasst und Alex Lühr hat mir die Teile ausgedruckt.
Nun zur Montage: Die Oberseite der Traverse und die Innenseite der Blenden werden gerade geschliffen.


Die vorhandenen Bohrung wird mit 1mm und dann mit 2mm aufgebohrt, Tiefe ca. 1,5mm zur Aufnahme der PEHO Messing-Lagerbuchsen für TT.




An der Aufnahme der Traverse sind die Aussparungen vorsichtig von den Harzresten zu befreien und winklig anzupassen. Die Spitzenweite von 18,5mm der RP25 TT Radsätze mit 8,3mm Durchmesser ist zu berücksichtigen




Anschließend erfolgt das Verkleben mit Sekundenkleber und das Einsetzen der Radsätze.


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Wird fortgesetzt!